Fachnachmittag am AELF Rosenheim
Chancen und Herausforderungen von KI in der Hauswirtschaft

Am 17. Mai 2024 fand am AELF Rosenheim ein Fachnachmittag zum Thema Digitalisierung in der Hauswirtschaft statt. Organisiert wurde er zusammen mit dem Kompetenzzentrum Hauswirtschaft.

Unter dem Motto "Keine Angst vor künstlicher Intelligenz in der Hauswirtschaft“ bot die dreistündige Veranstaltung knapp 50 Nachwuchsfachkräften der Hauswirtschaft und Berufsschullehrkräften Einblick in aktuelle digitale Entwicklungen und neueste technische Möglichkeiten. Dabei zeigten Experten aus Wissenschaft und Praxis Chancen, aber auch Herausforderungen auf, die der Einsatz dieser Technologien mit sich bringt.

Terminplanung und Kundenanfragen mit KI managen

Ein Fachvortrag von René Rettig, hauswirtschaftlicher Betriebsleiter und Gründer von Fokus Hauswirtschaft, stimmte per Live-Schaltung auf das Thema ein. Der Referent zeigte anhand beispielhafter Apps auf, wie KI den Berufsalltag erleichtern und effizienter gestalten kann. Durch Automatisierung von Routineaufgaben wie der Terminplanung oder Kundenanfragen, können beispielsweise Mitarbeiter entlastet werden und sich somit auf strategisch wichtigere Aufgaben konzentrieren. Zugleich thematisierte der Vortrag Herausforderungen wie die Notwendigkeit einer entsprechenden Schulung der Nutzer und die Sicherstellung der Zuverlässigkeit und Datensicherheit der Apps.

Kochassistenten und Datenschutz

Gabi Glaser von der Haushaltstechnik in Landsberg am Lech gab einen Kurzüberblick über aktuelle smarte Funktionen verschiedener Gerätegruppen. So gibt es mittlerweile Herde mit Kochassistenten, die auch Personen ohne Kochvorkenntnisse bei der Zubereitung von bestimmten Speisen, zum Beispiel einem Steak, helfen. Ein weiteres Beispiel sind Spülmaschinen, die von der Ferne mittels einer App gestartet werden können. Anhand von Reflexionsfragen zur digitalen Transformation im Bereich Hauswirtschaft, wie „Wer kann Zugriff auf die Daten nehmen und auf welche Weise?“ und „Wie schütze ich meine Daten?“, thematisierte Dr. Susanne Miesera von der TU München die Aspekte Datensicherheit und Datenschutz. Insbesondere der Umgang mit sensiblen personenbezogenen Daten erfordert entsprechende Schulungen und Sicherheitsmaßnahmen.

Praxisvorführung eines modernen Reinigungsroboters

Ein weiteres Highlight war die Praxisvorführung eines 4-in-1-Reinigungsroboters mit Kehrsaug-, Scheuersaug-, Kehr- und Trockenmoppfunktion. Stefan Knolle von der Firma Durner betonte, dass dieser das Personal nicht ersetzt, sondern vor allem bei routinemäßigen, wiederkehrenden Reinigungsaufgaben unterstützt. Gleichzeitig steigert diese sogenannte Mensch-Roboter-Kooperation die Reinigungseffizienz und gewährleistet eine gleichbleibende Reinigungsqualität.

Chatbots und Urheberrechtsverletzungen

Elke Messerschmidt vom Kompetenzzentrum Hauswirtschaft informierte über Einsatzmöglichkeiten von sprach- und textbasierten Chatbots, wie dem Verfassen von Texten, der Unterstützung bei Recherchearbeiten oder der Kommunikation mit Nicht-Muttersprachlern. Dadurch kann im beruflichen Alltag wertvolle Zeit für andere Aufgaben gewonnen werden. Gemeinsam mit den Teilnehmenden verfasste Messerschmidt mit Hilfe des Chatbots ChatGPT einen Text anhand von Stichpunkten mit so genannten Prompts. Dabei wurden Stärken, aber auch Grenzen und Risiken von Chatbots ersichtlich. Da die generierten Texte keine Quellenangaben besitzen, kann dies zu unbeabsichtigten Urheberrechtsverletzungen führen. Des Weiteren hängen die Leistung und die Genauigkeit von Chatbots stark von der Qualität der zugrunde liegenden Daten ab. Unvollständige oder veraltete Daten können zu falschen oder irreführenden Ergebnissen führen.