Staatliche Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft
Meisterschule – dreisemestrig in berufsbegleitender Teilzeitform

Gruppenbild

© Foto Winkler

Unsere Fachschule für hauswirtschaftliche Betriebsführung in Rosenheim hat zum Ziel, Sie auf die berufliche Tätigkeit als hauswirtschaftliche Führungskraft vorzubereiten.

Als Meisterschule vermitteln wir fortgeschrittene Fertigkeiten und ein vertieftes Fachwissen in den Bereichen Ernährung, Haushalt und Betriebsführung. Hervorzuheben ist unser Praxisunterricht, der auf die künftige Tätigkeit als Meister/-in abgestimmt ist sowie die Förderung Ihrer Persönlichkeitsentwicklung zur Führungskraft. Der theoretische und praktische Unterricht findet berufsbegleitend von Mitte Oktober bis Ende März des übernächsten Jahres statt. Ein Wohnheim bietet die Möglichkeit, an den Unterrichtstagen an der Schule zu übernachten.

Nächster Beginn des Studiengangs ist im Oktober 2025, das Ende im März 2027.

Anmeldeschluss zum Besuch der Meisterschule Hauswirtschaft ist der 1. April 2025.
Verbindliche Zulassung erfolgt im April 2025.

Bildungsprofil
  • Der erfolgreiche Abschluss qualifiziert Sie als unternehmerisch denkende nachhaltig und gewissenhaft handelnde Fach- und Führungskraft in hauswirtschaftlichen Betrieben.
  • Kunden- und qualitätsorientiert arbeiten Sie an der zukunftsweisenden Entwicklung ihres Unternehmens oder erschließen neue Einkommensmöglichkeiten im hauswirtschaftlichen Bereich.
  • Berufs- und arbeitspädagogische Kompetenzen befähigen Sie zur Ausbildung des Berufsnachwuchses.
Zugangsvoraussetzungen
  • Berufsabschluss Hauswirtschafter/-in
  • Ein Jahr praktische Tätigkeit als Hauswirtschafter/-in vor Schulbeginn; Empfohlen sind 1 - 2 Monate Berufstätigkeit bzw. Praktikum in einem Großhaushalt.
  • Es kann auch zugelassen werden, wer die Zulassungsvoraussetzungen gemäß §2 der Verordnung über die Anforderungen in der Meisterprüfung für den Beruf Hauswirtschafter/Hauswirtschafterin vom 28. Juli 2005 (BGBl.I S. 2278) nachweist. Die Bedingungen im Einzelnen können in einem persönlichen Gespräch geklärt werden.
Unterrichtszeiten
  • Der theoretische und praktische Unterricht findet berufsbegleitend 1,5 Jahre von Mitte Oktober bis Ende März des übernächsten Jahres statt.
  • Der Unterricht findet statt
    am Donnerstag ab 15:00 Uhr,
    am Freitag ganztägig ab 8:30 Uhr und
    zweimal pro Monat am Samstag.
Bildungsinhalte
  • Pflichtfächer:
  • Betriebs- und Unternehmensführung
  • Qualitätsmanagement
  • Projektarbeit
  • Personalführung
  • Berufs- und Arbeitspädagogik
  • Hauswirtschaftliche Versorgungs- und Betreuungsleistungen
  • Management im Großhaushalt
  • Verpflegung verschiedener Zielgruppen - Praxis
  • Haus- und Textilpflege - Praxis
  • Hausgarten – Praxis
  • Wahlfächer:
  • Verpflegung – Intensivierung
  • Textilarbeit - Intensivierung
  • Aufbereitung landwirtschaftlicher Produkte für den Verkauf
Abschlüsse und Fördermöglichkeiten
  • Der erfolgreiche Abschluss der Fachausbildung berechtigt dazu, die Berufsbezeichnung Staatlich geprüfte/r Wirtschafter/in für Ernährung und Haushaltsmanagement - Bachelor Professional in Agrarwirtschaft zu führen.
  • Gleichzeitig haben die Studierenden die Möglichkeit, sich während der Fachschulzeit zum/r Meister/in der Hauswirtschaft fortzubilden und die Meisterprüfung an der Fachschule abzulegen. Hierfür muss zusätzlich ein Arbeitsprojekt angefertigt werden.
  • Ausbildereignung
  • Absolventen der Meisterprüfung wird der allgemeine Hochschulzugang eröffnet.
Mögliche Tätigkeitsbereiche
  • Pädagogische oder soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Tagungshäuser oder Seniorenheime, Erholungs- und Ferienhäuser
  • Betriebskantinen und Schulküchen
  • Hauswirtschaftliche Dienstleistungsunternehmen
  • Landwirtschaftliche Unternehmerhaushalte mit Unternehmenszweigen wie Gästebeherbergung, Direktvermarktung oder Hofcafé
  • Privat- und Großhaushalte
  • Selbstständig z.B. als Fachreferent/-in in der Erwachsenenbildung
Wohnheim
  • Eine Übernachtung während der Schultage im Wohnheim ist möglich. Es befindet sich im 2. Stock der Landwirtschaftsschule. Den Studierenden stehen komfortable 1 bis 2-Bettzimmer mit Nasszelle zur Verfügung. Die Gemeinschaftsküche und ein zusätzlicher Aufenthaltsbereich schaffen Raum für ein gemütliches Beisammensein.
Kosten
  • Der Schulbesuch ist kostenfrei.
  • Von den Studierenden zu tragen sind Kosten für Unterrichtsmaterialien, Lebensmittel, ggf. Wohnheim, Lehrbücher, Lehrfahrten und Arbeitskleidung.
  • Eine Förderung nach Meister-BAföG ist ggf. möglich.

Meldungen

Einblick ins Berufsleben unserer Absolventinnen

Nach dem Abschluss gehen unsere Absolventinnen unterschiedliche berufliche Wege. Wo sind sie heute tätig? Wie war ihr Werdegang?

Absolventinnen unserer Meisterschule

Schulleben

Nachhaltigkeit, Gewissenhaftigkeit und Kreativität sind Leitgedanken unseres Unterrichts

Unsere Schule ist

  • ausgerichtet an der Praxis,
  • gewachsen zur überregionalen Fachschule,
  • offen für neue Entwicklungen.
  • die einzige Meisterschule mit Praxisunterricht in Bayern.

Wir fördern die Entwicklung von

  • Hauswirtschaftlichen Fach- und Führungskräften,
  • die nachhaltig, verantwortungsbewusst und kreativ handeln
  • im Großhaushalt
  • in Dienstleistungsbetrieben,
  • in privaten Haushalten,
  • in landwirtschaflichen Unternehmerhaushalten.

Facettenreiche Praxis

Fachexkursion zur Großmarkthalle in München und Großküche der AUDI AG in Ingolstadt

Im Rahmen des Unterrichtsfaches „Management im Großhaushalt“ besichtigten die Studierenden des 2. Semesters Meisterschule im Juli die Großmarkthallen in München sowie die Großküche der AUDI AG in Ingolstadt: Bereits um 7 Uhr ging es für die Studierenden sowie drei Lehrkräfte zur Großmarkthalle. Dort waren die Geschäfte bereits in vollem Gange. Der Verkauf an den Einzel- und Großhandel findet von 4 bis 13 Uhr statt. Herr Dünninger von den Markthallen München führte die Klasse durch das Gelände und gab ihnen einen Einblick in die faszinierende Geschichte des Lebensmittelhandels in der Landeshauptstadt: Die im Jahre 1912 gegründete Großmarkthalle erhob München zum damaligen deutschen Handelszentrum für Lebensmittel aus Südeuropa.
Eine der größten in Europa

Ihre Nähe zum damals noch vorhandenen Südbahnhof und die eigenen Gleise waren entscheidend für die tägliche Belieferung. Auch heute noch gehört sie zu den größten in ganz Europa. Trotz eines erhöhten Aufwands ist die Stadt München bemüht, die altehrwürdigen Gebäude der Markthallen zu erhalten und damit ein Stück Stadtgeschichte zu bewahren.
Nach dem geschichtlichen Rückblick ging es mit Warnwesten ausgestattet in einen Teil der Markthallen. In diesen wird v.a. mit Obst und Gemüse, aber auch mit Kartoffeln und Zwiebeln sowie Feinkost und Fisch gehandelt. Auch die Weiterverarbeitung von Waren spielt eine Rolle. Regional ansässige Gartenbaubetriebe bieten in der sog. „Gärtnerhalle“ Gemüse, Kräuter, Pilze und Obst, aber auch ausgefallenere Waren, wie essbare Blüten, an.  

Verpflegung von mehr als 10.000 Mitarbeitenden
Nach der Großmarkthalle fuhren die Studierenden zur AUDI AG in Ingolstadt. Küchenleiter Herr Lexhaller gab zu Beginn einen Überblick über die Verpflegung der über 10.000 Mitarbeiter. Die Studierenden staunten über das vielfältige Angebot an mehreren Betriebsrestaurants, Bistros, Selbstbedienungsläden, Essensmobile bis hin zu einem Event Catering für Feiern auf dem Betriebsgelände. „Alle Audi-Mitarbeiter sollen innerhalb von zwei Minuten einen Essensverkauf vorfinden können, um sich in den Pausen bestmöglich erholen zu können“, so Herr Lexhaller. Die Küchen werden im Mehrschichtdienst bedient, sodass die lückenlose Essenversorgung während der Arbeitszeiten sichergestellt wird.
Bratstraße
Auch die Dimensionen in der Hauptküche beeindruckte die Studierenden. Allein die „Bratstraße“ erlaubt es bis zu 800 Schnitzel pro Stunde zu braten und der Kochkessel fasst 300 Liter. Noch größer wurde das Staunen in der betriebsinternen Metzgerei. Hier stellen jeden Morgen insgesamt sechs Metzger rund eine Tonne frische Wurstwaren her, einschließlich Räucherware. Den krönenden Abschluss bildete schließlich die Verkostung der frisch zubereiteten Speisen in einem der Betriebsrestaurants.
Fazit
Die beiden Besichtigungen boten den Studierenden einen wertvollen Einblick in die facettenreiche Praxis der Hauswirtschaft, die sie sicher nicht so schnell vergessen werden.

Fachexkursion

Einblick in den Betriebszweig Urlaub auf dem Bauernhof

Im Rahmen des Unterrichtsfachs „Einkommensmöglichkeiten im ländlichen Bereich“ besichtigten die Studierenden des 2. Semesters der Meisterschule Hauswirtschaft drei „Urlaub auf dem Bauernhof-Betriebe“ in Bernau am Chiemsee. Diese Exkursion bot wertvolle Einblicke in die Vielfalt der Angebote und die unterschiedlichen Zielgruppen, die diese Betriebe ansprechen. Die Studierenden hatten zudem die Möglichkeit, den Betrieben gezielt Fragen zu Themen wie Preisgestaltung, Marketing und den allgemeinen Herausforderungen in der Vermietung zu stellen.
Bio-Milchviehbetrieb mit Ferienwohnungen und Alm

Zunächst gaben Herr und Frau Bauer vom „Ablingerhof“, einem Bio-Milchviehbetrieb im Haupterwerb mit 5 Ferienwohnungen und hofeigener Alm, einen Einblick in ihren Alltag. Die Studierenden waren von Anfang an begeistert von der großen Motivation und Freude, mit welcher die ganze Familie hinter ihrer Arbeit steht. Nicht nur für unvergessliche Momente zu sorgen, sondern auch das Verständnis für die Landwirtschaft zu fördern, ist ein wichtiges Anliegen des Betriebsleiterehepaares. Ein abwechslungsreiches Freizeitangebot für die Feriengäste, das u.a. Aktivitäten wie Brotbacken sowie eine tägliche Aktiv-Stallzeit umfasst, ermöglicht dies.  

Kombination aus Mutterkuhhaltung, Ferienwohnungen und Café mit Indoor- und Outdoorspielplatz
Danach ging es für die angehenden Meisterinnen zum „Wastlbauerhof“. Herr Heinzmann gewährte einen Einblick in die Entwicklung des Betriebes vom reinem Milchviehbetrieb hin zur Kombination aus Mutterkuhhaltung, 11 Ferienwohnungen und einem Café mit Indoor- und Outdoorspielplatz. Die Kombination aus ländlicher Idylle und Kulinarik macht diesen Ort besonders attraktiv für Familien und Erholungssuchende.
5-Sterne-Klassifizierung
Danach ging es zum „Hanznhof“, einem Vollerwerbsbetrieb mit Kälberaufzucht und 5 Ferienwohnungen sowie einem Appartement mit 5-Sterne-Klassifizierung. Herr und Frau Wierer schilderten zunächst die Entwicklung des Milchviehbetriebs, der bereits seit den 1970er Jahren Fremdenzimmer vermietet, hin zum heutigen Ferienbauernhof der Luxusklasse. Dieser bietet zusätzlich ein abwechslungsreiches Programm an, das u.a. Ponyreiten, Basteln, Almwanderungen und die Mithilfe im Stall umfasst. Die Studierenden durften sich auch hier die Einrichtung und Ausstattung zweier Ferienwohnungen genauer anschauen.
Fazit
Trotz der Unterschiede in den betrieblichen Voraussetzungen, den Angeboten und den Zielgruppen zog jeder Betrieb dasselbe Fazit: „Man ist nur dann langfristig erfolgreich, wenn man das tut, was einem Spaß macht und wo man den Mehrwert für sich und seine Gäste sieht.“ Mit dieser wichtigen Botschaft und vielen unterschiedlichen Eindrücken von den Unternehmerpersönlichkeiten und Betrieben fuhren die Studierenden zurück nach Rosenheim.

Schulprojekt 2024

Verpflegung verschiedener Zielgruppen

Zu drei besonderen Abenden luden die Studierenden des 2. Semesters der Meisterschule Hauswirtschaft ein. Unter der Überschrift „Verpflegung verschiedener Zielgruppen“ präsentierten sie die Ergebnisse ihres Schulprojektes. Dabei befassten sich die Studierenden intensiv mit einer gesunden Verpflegung für die Zielgruppen Kinder, Erwachsene und Senioren. Zu den vorgegebenen Themen erarbeiteten die Studierenden passende Rezepte, optimierten diese und erstellten daraus jeweils ein Rezeptheft.
Regionalität
Bei der Auswahl der Rezepte wurde darauf geachtet, schmackhafte, abwechslungsreiche und zeitsparende Gerichte für die tägliche warme Mahlzeit auszuwählen. Außerdem berücksichtigten die Studierenden auch die bunte Vielfalt an regionalen und saisonalen Lebensmitteln. Beispielsweise wurden Mairüben für die Gemüsebeilage verwendet oder „bayerischer Getreidereis“ aus dem Chiemgau zu einem Risotto verarbeitet.
Reibungsloser Ablauf
Die Durchführung der drei Abende organisierten die Studierenden selbst. Damit ein reibungsloser Ablauf gewährleistet werden konnte, wurden Personaleinsatzpläne erstellt, Checklisten und Arbeitsanweisungen für die Mitarbeiter erarbeitet, die Rezeptmengen hochgerechnet und die Lebensmittel bestellt. Und so konnten nach langer, aufregender Vorbereitung jeweils 30 Gäste empfangen werden.
Raffinierte Rezepte

Jede der 22 Studierenden präsentierte dabei in einer 15-minütigen Kochpräsentation ein besonders raffiniertes Rezept. Von selbst entwickelten Berglinsenchips als Beilage zu einem Schichtsalat für die Zwischenverpflegung von Erwachsenen, über selbst hergestellte Fischstäbchen mit regionalem Fisch und einer knusprigen Panade aus Leinsamen und Vollkornbrösel für die Zielgruppe Kinder, sowie einem Tafelspitz mit Kartoffelpüree und Meerrettichschaum in konsistenzangepasster Form für Senioren war einiges geboten. Als Höhepunkt des Abends durften die Gäste nach den Kochvorführungen alle Speisen im festlich gedeckten Speisesaal verkosten und mit allen Sinnen erleben.  

Einblick in den praktischen und theoretischen Unterricht

Gedeckte Tische in einem Saal

Speisesaal Schulprojekt

Pflanzengesteck auf Schale in einem Raum

Gesteck

Teller mit Schokoladenherz, Pudding und mit Frucht gefülltem Knödel

Nachspeise Schulprojekt

Hinter Teerfläche kreisförmige Grünfläche vor Gebäude

Schulgarten

Kontakt

Staatliche Landwirtschaftsschule Rosenheim, Abteilung Hauswirtschaft
Schulleiterin: Anna Bruckmeier
Prinzregentenstr. 39
83022 Rosenheim
Tel.: +49 8031 3004-1600
Fax: +49 8031 3004-1599
E-Mail: poststelle@aelf-ro.bayern.de

Sachaufwandsträger

Landkreis Rosenheim
Wittelsbacherstr. 53
83022 Rosenheim
Internet: www.landkreis-rosenheim.de Externer Link